mit dem Basteigebiet liegt am nordwestlichen Rand und im vorderen Teil des Nationalparks Sächsische Schweiz.
Lohmen wird erstmalig 1292 in einer Urkunde erwähnt. Doch bereits 1206 taucht ein „Timo de Lome“ als Urkundenzeuge auf. Der Name des Ortes wird vom altslawischen lomu = Steinbruch abgeleitet. Das lässt vermuten, dass schon seit uralten Zeiten Lohmen mit der Steinbrecherei verbunden ist. Der nördlich von Lohmen zur Wesenitz fließende Brausnitzbach erlaubt mit seinem Namen – brusnicz (Steinplatz) – die Vermutung, dass ein alter Steinbruchbetrieb seine Spuren dort hinterlassen hat.
Seit Mitte des 16. Jahrhunderts existierten in der Herrenleite und im Wesenitztal Sandsteinbrüche. Ursprünglich fertigte man Mahl- und Schleifsteine, später nutzte man den Sandstein zum Bau von Burgen, Schlössern und Wohnbauten.
Zur Zeit der deutschen Besiedlung im 12. und 13. Jahrhundert dürfte sich Lohmen als Reihendorf mit Waldhufenflur entwickelt haben. Es ist anzunehmen, dass das Gebiet ursprünglich ein böhmisches Lehen war, aber schon nach dem Tod des ältesten nachweisbaren Besitzers Poppo von Köckritz sind sichere Bindungen zu Meißen vorhanden, als nämlich Markgraf Friedrich der Strenge Dörfer, Gut, Wälder, Acker und Wiesen 1365 seinem Bankier, dem Dresdner Bürger Franz von Magdeburg, verpfändete. Als Ortsteile wurden 1378 Nieder- und Oberlohmen erwähnt.
1470 gab es in Lohmen sowohl eine Mühle als auch einen Hammer. Im 16. Jahrhundert erlangte das Dorf eine solche Bedeutung, dass es sogar als „Städtchen“ bezeichnet wurde. Für 1543 lässt sich bereits eine große Schäferei nachweisen, und 1765 bezog man 200 Merinoschafe für die Zucht aus Spanien. Bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts besaß die Tierzucht in Lohmen erheblich Bedeutung.
Zwischen 1574 und 1576 wurde an der Wesenitz eine Papiermühle erbaut. Mitte des 16. Jahrhunderts war Lohmen ein kurfürstliches Kammergut und Sitz des Amtes Lohmen. Zu seinem Bereich gehörten 12 der umliegenden Dörfer. Im Ort selbst bestand seit 1581 ein Brauhaus. Auch das Handwerk gelangte damals hier zur Entfaltung. Am Ausgang des 16. Jahrhunderts war aus dem alten Hammer eine Drahtmühle hervorgegangen, die bis 1832 wieder als Eisenhammer bestand.
Um 1800 wurde Lohmen zum Eingangstor des Elbsandsteingebirges. 1811 baute man die durch den Ort verlaufende Straße aus. Vorher hatte sie als uralter Randweg bestanden – an der nördlichen Grenze des Sandsteingebirges oberhalb der rechtselbischen Gründe von Dresden über Pirna nach Hohnstein und Sebnitz führend. Dieser Weg ist bereits aus frühgeschichtlicher Zeit bekannt und gehört zu den ältesten Wegen unseres Gebietes. Er verband die mittlere Oberlausitz und das böhmische Niederland mit dem mittleren Sachsen.
Aus dem Jahre 1835 wird berichtet, dass sich täglich vor dem Gasthof „Zum Erbgericht“ die Führer versammelten, um die zahlreichen Fremden, die zu Fuß oder im Kutzschwagen von Dresden und Pirna gekommen waren, nach den „romantischen Gründen“, den pittoresken Felspartien und auf die „entzückenden Aussichtspunkte“ zu geleiten.
Durch Lohmen führt die Hauptzufahrtsstraße zur Bastei und in den Nationalpark Sächsische Schweiz. Lohmen trägt deshalb auch den Beinamen „Tor zur Sächsischen Schweiz“.