Am östlichen Ortsausgang von Lohmen beginnt der Lohmische Wald (Bezeichnung aus dem 16. Jhd.). Alte Urkunden bezeichnen ihn als Königswald, in Erinnerung an die Zugehörigkeit des ganzen Gebietes zur Krone Böhmens bis ins 15 Jhd. in der folgenden kurfürstlich-sächsischen Zeit war der Lohmener Wald berüchtigt, denn zu großen Hofjagden mussten die Bewohner der rings um den Forst gelegenen Dörfer tagelang als Fron Jagddienste leisten. Darüber hinaus richtete das Wild große Schäden in den Fluren von Lohmen, Dorf Wehlen, Uttewalde und Rathewalde an, bemühten sich doch die Forstbeamten, den Wildbestand sehr hoch zu halten, damit die kurfürstlichen Jagden „recht rühmliche Strecken“ ergaben.
Die Unruhen während des sächsischen Bauernaufstandes des Jahres 1790 warfen auch im Lohmener Gebiet ein grelles Licht auf diese Zustände. Nach dem Pfingstfeiertagen jenes Jahres bewaffneten sich die Bewohner des Dorfes Wehlen mit Stöcken, Dreschflegeln, alten verrosteten Gewehren, Holzfässern und Lärminstrumenten, um das Wild, besonders das wühlende Schwarzwild, von den Fluren zu vertreiben. Hunde wurden mitgenommen. Am Buschholz begann der Feldzug. Die Uttewalder und Mockethaler schlossen sich an. Das Wild wechselte nach Hohburkersdorf, Rathwalde, Waltersdorf, Porschdorf hinüber, so dass den dortigen Bauern gar nicht übrig blieb, als ihrerseits auch auszutreiben. 15 Ortschaften schlossen sich der Rebellion an.
Die Forstbehörde wusste sich keinen anderen Rat, als eilends aus Dresden Hilfe herbeizurufen. Weil der Aufruhr bedrohliche Ausmaße angenommen hatte, wurde rasch eine Untersuchungskommission nach Lohmen und Wehlen entsandt, die dort im Juni ihr Verhöre begann. Sie musste jedoch die Beschwerden der Dörfer anerkennen und machte selbst Vorschläge, die die Gemüter rasch beruhigten: Allgemeine Amnestie, Abschuss des Wildes auf eine erträgliche Stückzahl, Vergütung aller Schäden, die in Zukunft noch angerichtet würden. 1990 wurde am Rande des Oberlohmener Waldes, unmittelbar am Brückewaldweg, der in den Uttewalder Grund führt, eine Säule zum Gedenken an jene Ereignisse errichtet.